Atomkriegsuhr: Es sind noch drei Minuten bis Mitternacht – PNND antwortet

Die Atomkriegsuhr (Doomsday Clock) bleibt auf 3 Minuten vor Mitternacht stehen.

Die Open Ended Working Group der Vereinten Nationen beginnt die erste Sitzung.

Parlamentarier handeln. 

Das Bulletin des Atomic Scientists (Berichtsblatt der Atomwissenschaftler) hat gestern bekannt gegeben, dass die Atomkriegsuhr auf 3 Minuten vor Mitternacht steht – so nah einer Katastrophe, wie wir es seit 1983, dem Höhepunkt des Kalten Krieges, nicht waren.

Die Uhr wurde 1947 erschaffen um zu messen, wie nahe die Menschheit an der Vernichtung durch einen Atomkrieg ist. Sie wurde nur 21-mal verstellt, von 2 Minuten vor Mitternacht in 1953 bis hin zu 17 Minuten vor Mitternacht im Jahre 1991. In den letzten Jahren wurde die Gefahr der Zerstörung des Planeten durch den Klimawandel in die Berechnung der „Uhrzeit“ hinzugefügt.

Den Vorstandsmitgliedern des Bulletin for Atomic Scientists haben sich der kalifornische Gouverneur Jerry Brown, der ehemalige Außenminister der USA George Schultz und der ehemalige Verteidigungsminister der USA William J. Perry mit der gestrigen Bekanntmachung  angeschlossen.

„Obwohl wir den wesentlichen Fortschritt schätzen, der auch durch den Irandeal und das Pariser Klimaabkommen dargestellt wird, warnt der Bulletin vor der Unterdrückung dieser positiven Schritte durch bedrohliche Weiterentwicklungen. Auch als die Iranvereinbarungen abgeschlossen wurde, stieg die Spannung zwischen den USA und Russland in Bereiche, die ähnlich wie die während des Kalten Krieges waren…“

„Konflikte in der Ukraine und in Syrien dauern an und sind von gefährlichen Vorgehen begleitet, wie das Niederschießen einer russischen Kampfmaschine, die in Syrien eingesetzt war, durch die Türkei, ein NATO Mitglied, die Aussage des Direktors einer staatlichen Nachrichtenagentur über das Verwandeln der USA in radioaktive Asche und die Bewegung durch NATO und Russland, deren Armeen beachtliche Übungen durchführen.“

Über den Klimaschutz sagt der Bulletin folgendes: „Auch wenn das Parisabkommen vielversprechend klingt, kam es am Ende des wärmsten Jahres, das je gemessen wurde, mit zu einem Anstieg der globalen Temperatur um mehr als ein Grad Celsius im Vergleich zu der vorindustriellen Zeit.“

„Die Atomkriegsuhr erinnert uns, als globale Bürger, an den dringenden Bedarf einer Verhinderung,  Reduzierung und eventueller Abschaffung von Atomwaffen“, deutet PNND Co-präsident Paul Dewar (Kanada) an.

 

Open Ended Working Group beginnt ihre Arbeit

Die Nachricht kam nur zwei Tage vor der ersten Sitzung der Open Ended Working Group für nukleare Abrüstung, die von den Vereinten Nationen beauftragt wurde, die rechtlichen Maßnahmen zur Erreichung einer atomwaffenfreien Welt zu diskutieren. Ebenfalls wird über zwischenzeitliche Maßnahmen gesprochen, die das Risiko einer unbeabsichtigten, irrtümlichen, unautorisierten oder vorsätzlichen Atomwaffenexplosion senken könnten. Es wird ebenfalls erwartet, dass Botschafter Thani Thongphakdi aus Thailand als Vorsitzender der OEWG ernannt wird.

„Die existentielle Gefahr, die Atomwaffen darstellen, verlangt politischen Willen, Diplomatie und konkrete Handlungen“, schrieb PNND Koordinator für Süd-Ost Asien Matt Robson. „Die OEWG stellt einen Ort dar, an dem man das Problem der Behinderung des Fortschritts lösen und den Weg für eine nukleare Abrüstung öffnen kann.“

Robson traf sich in Thailand mit Beamten des Außenministeriums und mit Parlamentariern, um die verschieden Möglichkeiten der Unterstützung der OEWG von PNND zu besprechen.

 

Parlamentarier, Bürgermeister und Zivilgesellschaft werben für die OEWG

  • PNND Mitglied Paul Flynn MP (GB) hat im House of Commons das Auswärtige Amt gefragt, „welchen Vorschlag die Regierung für die zweite OEWG für nukleare Abrüstung vorsieht“.
     
  • Mayors für Peace haben einen offenen Brief an die OEWG geschickt, in dem alle Staaten – vor allem Atomwaffenländer und ihre „Umbrella states“ – aufgerufen werden, konstruktive Gespräche im Rahmen der OEWG zu führen, um den Weg für eine atomwaffenfreie Welt vorzubereiten.
     
  • PNND, Mayors for Peace und Religions for Peace haben das Joint Statement of Legislators and Religious Leaders for a Nuclear Weapon Free World am 6. August letzten Jahres veröffentlicht und sammeln weitere Unterschriften, die der OEWG präsentiert werden, um konstruktive Verhandlungen von Seite der teilnehmenden Regierungen anzuregen.  (Billigungen können an info@pnnd.org geschickt werden).
     
  • UNFOLD ZERO Wettbewerb: gesucht wird eine effektive Kampagne zur Unterstützung der OEWG. Für weitere Informationen siehe UN OEWG - win a trip to Geneva.
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