PNND-Mitglieder*innen auf der ganzen Welt gedenken dem 75. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki mit Erklärungen, Veranstaltungen und parlamentarischen Anträgen. Hier sind nur einige von ihnen.
7. August 2020
PNND-Mitglieder*innen auf der ganzen Welt, darunter US-Senator Ed Markey, die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern, der schottische Abgeordnete Bill Kidd und PNND Japan gedachten gestern mit Erklärungen und parlamentarischen Anträgen des 75. Jahrestages des Atombombenabwurfs auf Hiroshima. Am Sonntag werden viele auch dem 75. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Nagasaki gedenken.
Erklärung von US-Senator Markey vom 6. August
PNND Co-Präsident Senator Markey veröffentlichte am 6. August eine Erklärung, in der er auf die katastrophalen humanitären Folgen nicht nur der Explosionen von Hiroshima und Nagasaki, sondern auch der 2.000 Atomtest-Detonationen seit 1945 hinweist. Die Vereinigten Staaten und die ehemalige Sowjetunion führten Tausende von atmosphärischen und unterirdischen Atomtests durch, die weitere Tausende von Opfern verursachten, vom amerikanischen Südwesten über die Steppen Kasachstans bis hin zu den südpazifischen Marshallinseln."
Senator Markey wies auf die Erfolge hin, die die Zivilgesellschaft im Laufe der Jahre erzielt hat, um die Staatsoberhäupter zu drängen, wichtigen Rüstungskontrollvereinbarungen zuzustimmen. "Die unkontrollierte Entwicklung dieser Vernichtungswaffen führte mich 1982 in den Central Park, wo ich auf der größten Friedensdemonstration in der Geschichte unserer Nation sprach. Eine Million Menschen kamen zusammen, um Präsident Reagan aufzufordern, das unbezahlbare und nicht zu gewinnende Wettrüsten der USA mit der Sowjetunion zu stoppen. Die Energie, der Aktivismus und der Druck, den die 'Nuclear Freeze Movement' ausübte, spornte Reagan und den sowjetischen Generalsekretär Gorbatschow an, ernsthafte Verhandlungen über einen Rüstungskontrollvertrag abzuschließen.
Markey merkte auch an: "Wir werden die Atombombe nicht über Nacht abschaffen, aber wir können darauf hinarbeiten, dass sich die Ereignisse vom August 1945 nie wiederholen. Deshalb habe ich den PLANET Act eingebracht, ein Gesetz, das neue Atomtests verhindern soll. Das ist auch der Grund, warum wir den New START-Vertrag mit Russland erweitern müssen, um gegenseitige, überprüfbare Grenzen für strategische Atomsprengköpfe festzulegen. Als das erste und einzige Land, das jemals Atomwaffen in einem Konflikt eingesetzt hat - heute vor 75 Jahren - haben die Vereinigten Staaten eine besondere Verantwortung, dafür zu sorgen, dass sie nie wieder eingesetzt werden, und das fängt damit an, dass wir dem New START-Vertrag fünf Jahre lang neues Leben einhauchen."
Video-Statement der neuseeländischen Premierministerin Jacinda Ardern
Am 6. August veröffentlichte die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern eine Videobotschaft, in der sie auf die katastrophalen Folgen der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki und die Atomtests auf den Pazifikinseln hinweist. Premierministerin Ardern ruft die nuklear bewaffneten Staaten außerdem dazu auf, Verhandlungen über die weltweite Abschaffung von Atomwaffen aufzunehmen. Außerdem fordert sie alle Länder dieser Welt dazu auf, den Kernwaffenteststopp-Vertrag und den Atomwaffenverbotsvertrag als Schritte zum Ziel der nuklearen Abrüstung zu unterzeichnen und zu ratifizieren. Frau Ardern ist seit ihrem Einzug ins Parlament im Jahr 2008 aktives Mitglied von PNND. Das neuseeländische Parlament hat außerdem am 6. August einen unangefochtenen Antrag zum Gedenken an den 75. Jahrestag von Hiroshima und Nagasaki angenommen. Der Antrag fordert die Beibehaltung der globalen Norm gegen Atomtests und das Erreichen einer "Welt, die endlich frei von der Bedrohung durch Atomwaffen ist".
3DNukeMissile an der Euronext-Börse
PNND half bei der Organisation einer Aktion am 6. August vor der Euronext-Börse in Amsterdam, um auf die Risiken von Atomwaffen (einschließlich der in den Niederlanden stationierten) hinzuweisen. Die Aktivist*innen fordern dazu auf, sich gegen neue Atomwaffen auszusprechen, die Abschaffung von Atomwaffen zu unterstützen und nicht mehr in Unternehmen zu investieren, die Atomwaffen herstellen. Mehrere dieser Konzerne - Airbus, Boeing, Saffran und Thales - werden an der Euronext gehandelt.
PNND Koordinator Alyn Ware brachte die 3DNukeMissile nach Amsterdam und half Passant*innen, die Rakete am Abfeuern zu hindern, indem sie die über die Rakete geschnallten Ketten festhielten.
Antrag im schottischen Parlament
PNND Co-Präsident Bill Kidd brachte im schottischen Parlament einen Antrag zum Gedenken an die Jahrestage von Hiroshima und Nagasaki ein (Antrag S5M-22373). Der Antrag "lobt die Überlebenden, die als "Hibakusha" bekannt sind, für ihr mutiges Teilen persönlicher Zeugnisse dieser schrecklichen Ereignisse, die die menschliche Realität und die Auswirkungen der einzigen Atombombenabwürfe in einem Krieg zeigen" und ruft "Menschen in ganz Schottland dazu auf, an virtuellen Veranstaltungen teilzunehmen, die während dieser Woche stattfinden, und sich durch Initiativen wie "Hibakusha Stories" über die Realitäten von Nuklearwaffen zu informieren.
Gedenkveranstaltung zum Nagasaki-Tag im Henri-Dunant-Museum
Marzhan Nurzhan, PNND-Koordinatorin für die GUS-Länder (ehemalige Sowjetunion), wird am 9. August als Gastrednerin an einer Veranstaltung in Heiden, Schweiz, zum Gedenken an den Nagasaki-Tag teilnehmen. Die Veranstaltung wird ein symbolisches Läuten der Nagasaki-Friedensglocke beinhalten, die vor dem Henri-Dunant-Museum steht. Die Friedensglocke ist eine von fünf Kopien der Angelus-Glocken aus der Urakami Kathedrale in Nagasaki. Die Kirche wurde bei der Atomexplosion am 9. August 1945 zerstört, aber eine der Glocken überlebte und ihr Läuten symbolisiert die Hoffnung auf Frieden, Leben und die Abschaffung von Atomwaffen.
Gemeinsame Erklärung von PNND Japan und WCRP
PNND Japan und die Weltkonferenz für Religionen und Frieden (Religions for Peace, Japan) verabschiedeten im April dieses Jahres eine gemeinsame Erklärung, die sich auf den 75. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki und auf die Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrags 2020 konzentriert, die nun im Januar 2021 stattfinden soll. (Klicken Sie hier für die Erklärung auf Japanisch).
Die gemeinsame Erklärung unterstreicht die Risiken des Einsatzes von Atomwaffen, die katastrophalen Folgen eines jeden Einsatzes von Atomwaffen und das internationale Recht gegen Atomwaffen (wie vom Internationalen Gerichtshof 1996 bestätigt). Außerdem verdeutlicht die Erklärung die Probleme mit der auf nuklearer Abschreckung basierenden Sicherheit, das wichtige Ziel der Abschaffung von Atomwaffen und den Beitrag, den der Atomwaffenverbotsvertag leistet.