Beamte der US-Regierung diskutieren die Möglichkeit der Wiederaufnahme von Atomwaffentests. Abolition 2000 veröffentlichte eine Protesterklärung. Senator Markey verurteilt diese in einem Brief an Präsident Trump und kündigt Anti-Test-Gesetze an.
Die Washington Post berichtete am 22. Mai, dass US-Beamte die Möglichkeit diskutieren, zum ersten Mal seit 28 Jahren wieder explosive Atomtests durchzuführen.
Das Thema wurde Berichten zufolge bei einem Treffen hochrangiger Beamter am 15. Mai diskutiert, die die wichtigsten nationalen Sicherheitsbehörden vertraten, nachdem die Regierung von Präsident Trump Russland und China beschuldigt hatte Atomtests mit geringem Detonationswert durchzuführen. Moskau und Peking haben die Anschuldigungen bestritten.
Der Senator und PNND-Ko-Präsident, Ed Markey, antwortete sofort mit einem Brief an Präsident Trump gegen die mögliche Wiederaufnahme von Atomtests.
„Präsident Trump riskiert einen neuen, noch gefährlicheren Kalten Krieg und geht absichtlich eine Straße entlang, die in einem Atomkonflikt endet“, sagte Senator Markey. „Frühere Atomtests in den USA haben Boden und Luft mit tödlicher Strahlung vergiftet und uns einem katastrophalen Austausch von Atomwaffen mit der ehemaligen Sowjetunion nähergebracht. Wir können nicht zulassen, dass das noch einmal passiert.“
Senator Markey plant Gesetze gegen neue Atomtests
Senator Markey kündigte am 24. Mai an, dass er in Kürze Gesetze vorlegen werde, um neue Atomtests von Präsident Trump zu verbieten und die Voraussetzungen für das Inkrafttreten des Vertrags über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBT) zu schaffen.
„Nur so können wir Inspektoren vor Ort einsetzen, um die Anschuldigungen zu untersuchen, dass ein Land den Vertrag gebrochen hat“, sagte Senator Markey. „Und wenn Präsident Trump aufrichtig mit Russland und China zusammenarbeitet will, um ein erneutes Wettrüsten zu verhindern, kann er damit beginnen, die einfachste Entscheidung von allen zu treffen - die Verlängerung des Neuen START-Vertrags. Dadurch werden die Arsenale der Vereinigten Staaten und Russlands gedeckelt. “
Abolition 2000 verurteilt die Aussicht auf US-Atomtests
Am 23. Mai trafen sich Aktivisten/innen zur Abschaffung von Atomwaffen aus der ganzen Welt online zur Jahreshauptversammlung des globalen Netzwerks für die Abschaffung von Atomwaffen (Abolition) 2000 und verabschiedeten einstimmig eine Erklärung, in der die Prüfung der US-Regierung zur Wiederaufnahme von Atomtests verurteilt wurde. Die Erklärung lehnt auch jegliche Atomtests weltweit ab und verurteilt das wieder erstarkende nukleare Wettrüsten.
„Das Testen von Atomwaffen ruft eine nukleare Apokalypse hervor, wie in den Tagen der US-sowjetischen Politik der äußersten Risikobereitschaft. Die Tests dürfen nicht wieder aufgenommen werden“, sagte John Burroughs, Exekutivdirektor des Anwaltsausschusses für Nuklearpolitik und einer der Verfasser der Erklärung. „Gleichzeitig müssen wir anerkennen, dass auch in Abwesenheit von nuklearen Sprengstofftests die Kapazitäten zur Apokalypse bestehen bleiben und aufrechterhalten und verbessert werden. Auch dies muss beendet werden. “
„Erneute Atomtests, die von den USA initiiert würden, würden es Indien, Pakistan und Nordkorea ermöglichen, H-Bomben mit thermonukleare Sprengköpfe zu testen und zu entwickeln, deren Einsatz aufgrund des bestehenden Testmoratoriums verhindert wurde“, sagte Daniel Ellsberg, ehemaliger US-Atomkriegsplaner, berühmter Whistleblower der Pentagon Papers und Teilnehmer des Abolition 2000-Treffens. „Sie könnten dann gemeinsam mit den USA und Russland die Welt mit ihrer Fähigkeit bedrohen, einen nuklearen Winter, eine globale Hungersnot und das Aussterben der Menschheit zu verursachen. Offensichtlich sollte keine Nation auf der Erde diese Macht besitzen. Anstatt ihre Ausbreitung einzuladen, sollten die USA und Russland ihre eigenen Maschinen der Apokalypse weder warten noch „modernisieren“, sondern demontieren“, schloss Ellsberg.
Nukleare Abschaffung in einer Post-COVID-19-Welt
Die Teilnehmer/innen der Hauptversammlung von Abolition 2000 diskutierten auch über Atomwaffenpolitik und Abrüstungsstrategien in der neuen COVID-19-Umgebung und einer Post-COVID-19-Welt. Dies wurde durch aufschlussreiche Videopräsentationen führender Denker und Aktivisten/innen auf diesem Gebiet angeregt, darunter:
• Oleg Bodrov (Russische Föderation), Öffentlicher Rat der Südküste des Finnischen Meerbusens
• Maria Fernanda Espinosa (Ecuador), World Future Council und ehemalige Präsidentin der UN-Generalversammlung
• Tarja Cronberg (Finnland), Europäisches SIPRI-Sicherheitsprogramm
• Kate Hudson (Vereinigtes Königreich), Kampagne für nukleare Abrüstung
• Andrew Lichterman (USA), Western States Legal Foundation
• Vanda Proskova (Tschechische Republik), Abolition 2000 Youth Network und Move the Nuclear Weapons Money
• Suvrat Raju (Indien), Koalition für nukleare Abrüstung und Frieden.
• Elder Kathy Sanchez (USA), Environmental Health & Justice und Sayain Circle of Grandmothers Coordinator.
Klicken Sie hier, um ihre Videopräsentationen anzusehen.
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